Das Delmewehr Schwarzer Stau war für Kanus nahezu unpassierbar geworden. Zwei neue Treppen verbessern die Umtragesituation ganz erheblich.
Rechtzeitig zu Saisonbeginn sind an der Delme zwei neue Kanutreppen am „Schwarzen Stau“ fertiggestellt worden. Sie ermöglichen es Paddlern nunmehr, das Wehr bei Hasbergen gefahrlos zu passieren – und die beiden Delmenhorster Kanuvereine haben endlich wieder Zugang zu ihren Paddelgewässern. Das Besondere an dem Projekt: Die Vereine haben für die Finanzierung zahlreiche Förderer und Sponsoren mobilisiert.
Eigentlich ist die Delme ein hübscher Paddelfluss mit Verbindung zur Ochtum und Weser. Doch ein Wehr bei Hasbergen nördlich von Delmenhorst – der sogenannte Schwarze Stau – war in den vergangenen Jahren nahezu unpassierbar geworden. Die vorhandene Bootsrutsche fiel bei zu wenig Zuflusswasser trocken; Kanuten mussten am Wehr die steile, glitschige und instabile Steinböschung oder das Grasufer herab- oder hinaufklettern. Das Problem hatte sich in den letzten Jahren verschärft, weil das Wehr selbst aufgrund von Undichtigkeiten Wasser verlor, sodass der Wasserstand oberhalb des Wehrs nicht gehalten werden konnte. Die Folge war: Die meisten Paddler aus den beiden anliegenden Kanuvereinen mieden die Delme, Kanutouren direkt von den Bootshäusern aus waren nicht mehr möglich.
Bevor sie ganz von ihrem Hausfluss abgeschnitten wurden, haben der Kanu-Club Hasbergen und der Welse-Delme-Weser e.V. (WDW) ihr Schicksal selbst in die Hand genommen: Mit einer konzertierten Aktion machten sie ihr Problem öffentlich, schrieben Briefe an potenzielle Förderer, führten Gespräche mit rund 30 Behörden, Firmen und Verbänden und hatten Erfolg: Sie bekamen erstens das Geld und zweitens die Genehmigung für den Neubau von zwei Treppen oberhalb und unterhalb des Wehres.
9.400 Euro Fördergelder, das sind mehr als 80 Prozent der Gesamtkosten, konnten die beiden Kanuvereine einwerben – eine Summe, die sie niemals allein hätten aufbringen können. Zu den Unterstützern zählen der Landes-Kanu-Verband Niedersachsen einschließlich seiner vier Bezirksverbände, drei Kanuvereine, die Lotto-Sport-Stiftung Niedersachsen, die Stiftung Gutes tun der Landesbank zu Oldenburg, die Volksbank Delmenhorst Schierbrok, der Delmenhorster Stadt-Sport-Bund und der Delmenhorster Rotarier Club.
„Es war ein langer Weg und hat drei Jahre, 300 Mails, viele Telefonate und Besprechungen gebraucht“, resümieren Berthold Volk, erster Vorsitzender des Kanu-Clubs Hasbergen, und Hans-Peter Kloppe, erster Vorsitzender des WDW das Projekt. „Der Aufwand hat sich gelohnt, und unser Dank gilt allen, die uns unterstützt haben“.